Stichworte

Anime Artbook bishonen cb
Charakter Design Dojinshi Gekiga-Manga hentai
Kanji Kawaii Kindchenschema Magical Girl Manga
Manga Mangaka Mecha Oni
Otaku OVA Shojo-Manga Shonen-Manga
Shonen-Ai Soundwords SD (super deformed)  

 


 

Anime

Jap. Begriff für Zeichentrickfilm (Animationsfilm); Animes benutzen nicht selten Comics als Vorlagen, doch gibt es auch Manga, die nach Zeichentrickvorlagen produziert wurden und solche, die - ähnlich wie die sogenannten Fotoromane - mit Hilfe von Standbildern eines Anime gestaltet sind, wie z. B. Prinzessin Mononoke.

Artbook

A.s erscheinen in der Regel als Begleitprodukte erfolgreicher Manga . Der/die Mangaka zeichnet dafür hauptsächlich kolorierte Figurinen seiner Charaktere sowie typische Szenen, die meist aber keine Ausschnitte der Handlung wiedergeben.

Bi-Shonen

heißt auf japanisch so viel wie „schöner junger Mann“. Im Manga steht dieser Ausdruck für männliche Figuren, die sich durch besondere Schönheit und ein androgynes äußeres auszeichnen. Oft besitzen sie zudem ein melancholisches, launisches Wesen. Bi-Shonen stellen idealisierte Männertypen dar, die für den perfekten aber unerreichbaren Liebhaber stehen. Insbesondere bei den weiblichen Teenagern in Japan sind Bi-Shonen ebenso populär wie Stars aus Film und Medien.

cb (child bodied)

"cb" wird von den Japanern "chibi" ausgesprochen (aus dem Englischen). Paradebeispiele für cb sind demnach Chibiusa und Chibichibi aus "Sailormoon" (Naoko Takeuchi). Cb gilt als besonders goldig, daher gibt es inzwischen von fast jedem Charakter eine cb-Version.
Ein Beispiel hierfür: Sailor Merkur

Charakter Design

Dojinshi (doujin-shi)

dou = derselbe/Mitglied, jin= Mensch, shi~Geschichte/Zeitschrift. Zusammengenommen hat es die Bedeutung: "Menschen-mit-gemeinsamen-Interessen-Zeitschrift" oder ganz einfach: "Mitgliederzeitschrift" (diese Info stammt original aus Japan)
Doujin-shi beinhalten in unserem Falle unprofessionell gezeichnete Mangageschichten. Es gibt zwei Sorten von Geschichten für ein Doujin-shi:
1. ein von einem Laien gezeichneter Manga, der sich Thematisch auf einen professionellen Manga beziehen kann, aber nicht muss.
2. heute findet man vor allem in Japan unzählige Doujin-shi, die erotische oder sehr sexistische Geschichten beinhalten, diese können sich auch wiederum auf vorhandene Manga beziehen, müssen es aber nicht.
(z.B. "Lunatic Party" bezieht sich auf "Sailor Moon" von Naoko Takeuchi)

Gekiga Manga

hentai

steht im Japanischem für "abnorm" oder "pervers", also für Dinge und Verhaltensweisen, die sich von der Norm abheben, die "anders" sind. Im Zusammenhang mit der japanischen Zeichentrickkultur wird er spezifisch genutzt für den sog. Adult-Bereich, der sich durch die Darstellung von extremer Gewalt und pornografischen Inhalten (oft in Verbindung miteinander) auszeichnet. Es kann sich um Manga, Anime, aber auch um Einzelbilder handeln. Abgekürzt wird die Bezeichnung mit dem Buchstaben H (es wird "E(t)chi" gesprochen, das ist die japanische Aussprache des englischen h). Viele Hentai-Produktionen werden von Amateuren hergestellt (s. Dojinshi). Die japanische Gesetzgebung verbietet die Veröffentlichung von Abbildungen männlicher Geschlechtsteile ebenso wie der weiblichen Schambehaarung und der Genitalien. Darstellungen, die Frauen beim Geschlechtsverkehr mit Monstern, die mit phallischen Tentakeln ausgestattet sind, Cyborgs oder mit Gegenständen, die mittels Magie oder Telekinetik belebt werden zeigen, sind vermutlich eine Reaktion auf die einschlägigen Verbote. Auffallend ist im übrigen das gerdezu kindliche äußere weiblicher Sexualobjekte in Hentai-Produktionen - ein Umstand, der die Frage aufwirft, ob es sich dabei ebenfalls um Reaktionen auf die Zensurbestimmungen oder um pädophile Leserdispositionen handelt. Im Gegensatz zu der westlichen Pornoproduktion steht in den Hentai oft eine ausgefeilte Storyline im Vordergrund. Allerdings gibt es auch hier große Unterschiede in der Komplexität und Qualität der Geschichten. Sadomasochistische Inhalte nehmen einen bedeutend größeren Raum ein.

Kanji

Jap. Schriftzeichen chinesischen Ursprungs (zusammengesetzt aus jap. ji =Zeichen und Kan= Volk der Han, d.i. Chinesen). Das Japanische verfügt über drei Schrifttypen, bei zweien davon handelt es sich um die Silbenschriften Hiragana und Katakana, in denen die Worte sich - ähnlich unserem Alphabet - aus einer Aneinanderreihung von Silben zusammensetzen. Im Manga drücken sich Japaner üblicherweise in Hiragana aus, während das Katakana Ausländern, Robotern und Tieren vorbehalten ist. Naturlaute wie auch Mechanische Geräusche werden ebenfalls in Katakana geshrieben. Kanji hingegen ist eine Bilderschrift, deren einzelne Zeichen je ein Wort bilden, wobei Komposita und neue Worte wiederum durch Kombinationen von Kanji gebildet werden. So bedeutet das Kanji für "Baum" z.B. in seiner Doppelung "Wäldchen" und in dreifacher Form "Wald". Im Manga sind neben den altertümlichen, selten gebrauchten Kanji oft Hiragana-Zeichen gleichzeitig als Aussprachehilfe abgedruckt. Auch kann ein Satz aus Hiragana mit eingestreuten Kanji bestehen. Kanji bereichern das semiotische Potential des Manga nicht zuletzt dadurch, dass sie gleichermaßen als ikonische wie als konventionelle Zeichen gelesen werden können. Wird z.B. ein Teenager gezeichnet, der von dem Kanji für "Angst" "erdrückt" wird, so steht das Kanji sowohl wortwörtlich wie bildlich für die "erdrückende" Situation des Jugendlichen.

Kawaii

heißt auf japanisch so viel wie „süß, niedlich“. K. kann für alles stehen, was mit der Welt von jungen Mädchen, die sozusagen ein Monopol auf dieses Phänomen besitzen, zu tun hat: Pastelltöne, vorzugsweise rosa, süße Tiere, wie Kätzchen, Häschen oder Fabelwesen mit übergroßen Augen (Kindchenschema), viel Plüsch, Glitzer, Blumen. Seit K. von der japanischen Unterhaltungsindustrie entdeckt wurde, gibt es Unmengen an einschlägigen Artikeln und Figuren. Die bekannteste Marke ist Hello Kitty, die bereits seit den 70ern existiert und seit einigen Jahren einen neuen Aufschwung erfahren hat.

Kindchenschema

In der Verhaltensforschung von Konrad Lorenz geprägte Bezeichnung für die Kombination von verschiedenen Körpermerkmalen, die für Kleinkinder und Babies von Menschen und vielen Tieren charakteristisch sind. Dabei handelt es sich um einen im Verhältnis zum Rumpf sehr großen Kopf mit hoher Stirn, großen Augen, kleiner, kurzer Nase, rundlichen Wangen und kleinem Kinn. Diese Merkmale lösen beim erwachsenen Menschen positive Schlüsselreize und somit einen Beschützer- und Pflegeinstinkt aus. Viele Comic- und Zeichentrickfiguren sind nach diesem Muster angelegt, etwa Disney-Charaktere oder unzählige Manga-Figuren.

Magical Girl Manga

kommen als ein spezielles Genre Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts in Japan auf. Für die bis Mitte der 80er Jahre erscheinenden Werke sind die folgenden Merkmale kennzeichnend:
1. Es gibt eine Heldin Alter von ca. 10-12 Jahren.
2. Die Heldin hat magische Kräfte oder erhält als normales Mädchen Fähigkeiten, mit denen sie sich in eine magische Ausgabe ihrer selbst verwandeln kann.
3. Zur Verwandlung und zur Anwendung ihrer magischen Fähigkeiten muss sie bestimmte Gegenstände benutzen, ein Zepter, ein Amulett o.ä.
4. Sie erhält Hilfe durch ein oder mehrere sprechende und meist auch niedliche Tiere oder Fabelwesen.
Eine zweite, in den
90er Jahren einsetzende Phase steht ganz im Zeichen der auch in Europa und Nordamerika höchst populär gewordenen Serie Sailor Moon von Naoko Takeushi und weist im Hinblick auf die Grundmerkmale einige Moifikationen auf: So gibt es bei Sailor Moon oder auch bei Wedding Peach mehrere Protagonistinnen und bei Card Captor Sakura fehlt die magische Verwandlung der Heldin. Des weiteren wird manchmal auf magische Requisiten oder die sprachbegabten Fabelwesen verzichtet.

Manga

Wörtlich übersetzt etwa "unzuverlässige Bilder".
"Das Phänomen Manga ist in Japan schon seit langen unübersehbar. Insbesondere in den achtziger Jahren hat es eine Popularität erlangt, die weltweit einzigartig sein mag." (Berndt, 15). Unter "Manga" versteht man gegenwärtig den "Story-Manga", einen literarischen Erzählmustern folgenden Comic mit einer Länge von 16, 32 oder mehr als 64 Seiten. Diese erscheinen, dem Serienprinzip folgend, oft über Jahre in Zeitschriften und anschließend in vielbändigen Buchausgaben. In Japan werden zur Zeit jährlich über zwei Milliarden Manga-Zeitschriften und -Bücher verkauft. 130 der ca. 4000 Verlage publizieren Zeitschriften mit Millionenauflagen, sowie Manga in Buchform mit Erstauflagen von 300.000 bis 500.000 Stück. Sie stellen mittlerweile ein Drittel aller Druckerzeugnisse dar und beherrschen zu siebzig Prozent den Gesamtmarkt. Zusätzlich bieten die japanischen Verlage sogenannte Illustrationsbücher (Artbooks)an, welche für die Comic-Romane des jeweiligen Zeichners werben. Die Manga-Wochenzeitschrift Shonen Jump kann als kommerzielles Erfolgsbeispiel herangezogen werden. Sie wurde 1968 gegründet und spezialisierte sich auf Manga für Jungen, "eine Gattung, die sich in den sechziger und siebziger Jahren nahezu ausschließlich durch aktionsbetonte Geschichten um Freundschaft, Kampf und Sieg auszeichnete" (ebenda). Mit einer anfänglichen Auflage von etwa 100.000, überschritt sie bereits 1984 die Vier-Millionen-Grenze und erscheint seit 1991 mit einer Auflage von mehr als sechs Millionen. Quelle: Jaqueline Berndt: Phänomen Manga. Comic-Kultur in Japan. Berlin: edition q 1995

Mangaka

Japanisches Wort für Autoren und Zeichner von Manga.

Mecha (Mech, Gundam)

Diese Begriffe stehen für einen bestimmten Typus von gigantischen Kampfrobotern, die in vielen futuristisch angelegten Shonen-Mangas vorkommen. Auffällig ist, dass die Roboter zumeist eine menschliche Statur haben und nur in symbiotischer Verbindung mit dem "biologischen Endsystem" Mensch funktionieren: Gesteuert werden sie meist durch einen Menschen, der in dem Roboter sitzt und dessen Hirnströme oder Nervenbahnen mit der Maschine vernetzt sind. Eine zweite Variante stellen Mechas dar, die Tieren, oft Insekten, nachempfunden sind. Mechas verfügen generell über aberwitzige Waffen, eine immense Feuerkraft eingebaut und sind in der Regel flugfähig.

Oni

japanisches Wort für "Teufel" oder "böser Geist"

Otaku

Eigentlich "Haus" - In Japan aber auch für extreme Fantypen benutzt, die sich mit ihrem Hobby ins eigene Kämmerlein zurückziehen und im schlimmsten Fall völlig den Bezug zu Mitmenschen und Außenwelt, sprich: Realität, verlieren. Westliche Fans haben jedoch den Begriff übernommen und ihm stattdessen einen positiven Anstrich gegeben - Otaku, und stolz drauf!

OVA

OVA oder auch OAV: Original Video Animation oder Original Animated Video bezeichnet einen für die Verbreitung als Videotape produzierten Film im Gegensatz zu solchen Filmen , die für Kino oder TV hergestellt werden.

Shojo-Manga

jap. Bezeichnung für an Mädchen adressierte Comics, die sich sich im Lauf der 50er Jahre des 20. Jh. entwickelten. Erzählerisch wie graphisch setzt der Shojo-Manga stärker auf Emotion und Gemütsbewegung, auf Verweilen im Räumlichen mehr als auf physische Bewegung und ein Vorwärtsstreben in der Zeit. Optisch zeichnen sich Shojo-Manga durch ihren zarten Strich und ihre weißen Flächen aus. Panels haben oft schräge Rahmen und gehen unregelmäßig ineinander über. Auffällig sind die floralen Ornamente, die über eine ganze Seite gehen können. Auf den ersten Blick narrativ unmotiviert wirkend, besitzen sie dennoch eine wichtige sinnstiftende Funktion, da sie als Metaphern psychischer Vorgänge gelesen werden müssen. Die dargestellten Figuren haben übergroße, funkelnde Augen und betont feminine Züge. Die Darstellung des Umgangs mit inneren Konflikten, die meist aus der erwachenden Sexualität resultiert, ist eine der bedeutsamsten Funktionen des Shojo-Mangas.

Shonen-Manga

Shonen bedeutet übersetzt „Junge“. Als Shonen-Manga wird ein auf (vor-) pubertierende Jungen abgestimmtes Genre bezeichnet, das sich durch ausgesprochen kampfbetonte bzw. abenteuerliche Geschichten auszeichnet. Inhaltlich stehen Themen wie Rivalitäten, Kampf, Sport und Schule im Vordergrund. Typisch ist auch der Antiheld, der sich gegen alle behaupten und seinen Platz im Leben finden muss.

Shonen-Ai

heißt auf japanisch so viel wie „Knabenliebe“. Mit Blick auf den Manga handelt es sich um ein Subgenre des - an weibliche Jugendliche adressierten - Shojo-Manga, deren Geschchten sich besonders durch ihre gefühlsbetonte und kaum actionlastige Handlung auszeichnen. Als in den 70er Jahren die Shojo-Manga nicht nur für Frauen sondern auch von Frauen gemacht wurden, entwickelten sich sehr rasch Geschichten, in denen Geschlechtertausch und Rollenwechsel im Mittelpunkt der Handlung standen. Richtungsweisend war hier Die Rose von Versaille (Berusaiyu no bara) von Riyoko Ikeda von 1972, die erste, in der eine Frau in Männerkleidung aufrtrat. Eine ganz neue Richtung schlug 1976 Keiko Takemiya ein, indem sie in Gedicht von Wind und Bäumen (Kaze to Ki no Uta) die tragische Liebesgeschichte zweier Knaben präsentierte. Mit dieser in Wort und Bild unmissverständlichen Darstellung einer erotischen Beziehung zwischen jungen Männern war das Genre des Shonen-Ai endgültig geboren.

Es handelt sich bei diesen Comics also nicht um Werke, die sich speziell an ein homosexuelles Publikum richten oder um realistisch orientierte Dokumentationen homosexueller Liebe. Vielmehr bietet dieses Genre offenbar einen Spielraum für junge japanische Frauen, den gegebenen Konventionen zu entfliehen und gesellschaftlich nicht sanktionierte sexuelle Möglichkeiten durchzuspielen. Auch scheint die Vorstellung einer gleichgeschlechtlichen Beziehung zwischen Jungen eine Entlastungs- und Schutzfunktion für Mädchen und weibliche Jugendliche in einer bestimmten Entwicklungsphase zu besitzen, da die eigene erwachende Sexualität dabei außen vor bleiben kann.
Beispiel: Fake

Soundwords

sind lautmalende, onomatopoetische Worte wie "bumm!", "peng!", "tschak!" etc., die - obwohl seit langem in der Literatur verbreitet - weltweit als comictypische Ausdrucksformen gelten.

SD (super deformed)

Neben ihrer normalen zeichnerische Darstellung besitzen viele Figuren im Manga ein karikaturistisches, verzerrtes Erscheinungsbild, das als "super deformed" (Abk.: SD) bezeichnet wird. Außerordentliche Gefühlsbewegungen wie z.B. Angst, das Durchleben einer peinlichen oder unangenehmen Situation, Glück, Wut, Erstaunen etc. rufen nicht nur in ausgesprochen komisch angelegten Geschichten, sondern vielfach auch in realistischen Erzählungen das Auftreten des SD-Erscheinungsbilds hervor. Im übrigen haben es sich viele Mangaka zur Gewohnheit gemacht, ihre Identität und ihr tatsächliches äußeres zeitweise oder grundsätzlich verborgen zu halten und sich gegenüber der öffentlichkeit und den Fans als SD-Charaktere zu präsentieren.
Beispiel für sd: Hideki in "Chobits"